Palliativmedizin

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Palliativmedizin ist die Behandlung

von Patienten mit einer fortschreitenden, unheilbaren
Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. Die Palliativmedizin will diesen Menschen die
verbleibende Lebenszeit erleichtern. Im Vordergrund steht nicht, dem Leben mehr Tage zu geben,
sondern den Tagen mehr Leben.

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Das wichtigste Ziel der Palliativmedizin

ist es, die Beschwerden zu lindern und eine
höchstmögliche Lebensqualität für die Patienten zu erreichen. Dazu gehört auch, in Absprache
mit dem Kranken auf eine möglicherweise lebensverlängernde Therapie zu verzichten, wenn diese
mit unverhältnismäßigem Leiden einhergehen würde. Palliativ denken heißt, das Leben
grundsätzlich zu bejahen und dennoch den Tod als einen natürlichen Prozess zu akzeptieren.

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Palliativmedizin ist mehr als Sterbebegleitung

und ist nicht auf die letzte Lebensphase beschränkt. Auch wenn ein schwerkranker Mensch unter Umständen noch Jahre lebt, kann eine palliative Behandlung ihm zu mehr Lebensqualität und möglichst wenig Schmerzen und Ängsten verhelfen. Wesentlicher Bestandteil der Palliativmedizin ist die Linderung der körperlichen Beschwerden – beispielsweise durch eine Schmerztherapie, der Linderung von Übelkeit oder Atemnot.

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Ebenso wichtig wie die körperliche Versorgung

ist die psychosoziale und oft auch die spirituelle Begleitung. Das hilft dem Patienten, das Unabänderliche zu akzeptieren, seinen Frieden mit dem eigenen Schicksal zu schließen und die Angst vor Schmerzen und dem Sterben in den Griff zu bekommen.

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Palliativmedizin ist immer eine Teamarbeit

von Ärzten, Pflegepersonal, Sozialarbeitern, Psychologen, Physiotherapeuten, Seelsorger und auch ehrenamtlichen Mitarbeitern, die besonders in der Sterbebegleitung ausgebildet sind. Zeitweise kann auch die stationäre Behandlung in der Palliativstation eines Krankenhauses sinnvoll sein.

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Auch die Angehörigen werden palliativ begleitet

und emotional unterstützt. Das hilft schließlich auch dem Patienten, denn die psychische Stabilität der Angehörigen und ihr Umgang mit dem Kranken sind für sein Wohlergehen wichtig. Die Palliativmedizin unterstützt die Angehörigen während der Erkrankung des Patienten, während der Sterbephase und in der Trauerzeit. So sind sie auf die Veränderungen vorbereitet, die im Sterbeprozess auftreten können. Im Idealfall gelingt es, das Sterben als natürlichen Prozess und Teil des Lebens zu akzeptieren.

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Die Palliativmedizin unterstützt die Patienten

ihr Leben so aktiv wie möglich bis zum Tod zu gestalten. Wenn der Tod absehbar wird, ist es Aufgabe der Palliativmedizin, dem Patienten ein friedliches Sterben in Würde zu ermöglichen. Auch in der letzten Phase des Lebens geht es darum, die Symptome zu kontrollieren und das Leiden möglichst gering zu halten.

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Die meisten Menschen wünschen sich

in vertrauter Umgebung und im Kreise ihrer Lieben sterben zu können. Oft ist dies sogar dann möglich, wenn die Patienten eine besonders aufwendige und intensive Betreuung benötigen. In der sogenannten spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) arbeiten Ärzte und Pflegekräfte in einem Palliative Care Team (PCT) zusammen. Sie sind speziell ausgebildet und koordinieren die Behandlung rund um die Uhr. So lassen sich auch in komplexen Fällen Schmerzen und belastende Symptome beherrschen.